DU musst DICH entscheiden! WAS esse ich heute?
Es gibt sehr viele allgemein gültige Ernährungsrichtlinien. Und auch viele Ernährungsformen. Fakt ist, dass sich diese meist an den Bedürfnissen von gesunden Menschen orientieren und damit auch nur bedingt zu empfehlen sind, wenn Du bereits ein Problem mit Deinem Darm hast.
Laut Statistik leiden um die 80% der Bevölkerung mehr oder weniger unter Darmbeschwerden. Ein Grund mehr, mal zu schauen, was eine darmgesunde Ernährung beinhaltet.
Wenn Dir Dein Darm Beschwerden macht, gilt es zu Beginn, erstmal ein Auge auf die Ernährung zu werfen und gegebenenfalls Deine Ernährung entsprechend umzustellen. Nur so kannst Du sicher sein, dass Dein Darm zur Ruhe kommt und sich regeneriert.
In erster Linie rate ich Dir, gärungsfreie Lebensmittel zu verzehren. Das sind Nahrungsmittel, die im Darm nicht zu Gärungsprozessen und Blähungen führen. Für viele bedeutet das, mit Hülsenfrüchten maßvoll umzugehen. Und es bedeutet auch, abends auf Rohkost zu verzichten. Rohkost ist schwer verdaulich und es braucht eine ganze Zeit, bis Dein Darm diesen Prozess durchlaufen hat. Das mit dem Verdauen macht er aber nicht wirklich, während Du schläfst. Denn da absolviert Dein Körper ganz andere Aufgaben. Das bedeutet: Dein Rohkost-Abendbrot gärt im Darm über Nacht so vor sich hin.
"Gut gekaut, ist halb verdaut!"
WICHTIG ist auch: Kaue gut! Du kennst das Sprichwort: "Gut gekaut, ist halb verdaut." Wenn Du die Nahrung eher herunterschlingst, landen im Magen und dann später im Darm zu große Brocken, mit denen Dein Verdauungstrakt schwer fertig wird. Auch diese Nahrungsbrocken können im Darm zu Gärungsprozessen und Blähungen führen.
Bitte auch nicht zu viel zum Essen dazu trinken. Damit verdünnst Du den Speisebrei zu sehr und schwächst die Kraft der Verdauungsenzyme sehr ab.
GÄRUNG im Darm schadet Dir!
Bei diesen Gärprozessen im Darm entstehen viele Gase, die die Schleimhäute Deines Darmes schädigen können. Wenn Du zu viel Eiweiß isst, kann ein nicht unbedeutender Teil an Ammoniak entstehen. Ammoniak ist hoch toxisch und sollte direkt durch Deine Leber verstoffwechselt und unschädlich gemacht werden.
GOOD-to-KNOW: Ein Ammoniak-Überschuss im Körper kann sich unter anderem dadurch zeigen, dass Du Dich kopfmäßig benebelt fühlst. Stichwort: Brain Fog. Dir fehlt die gedankliche Klarheit und Dein Konzentrationsvermögen. Und wenn das besonders in Kombination mit dem Essen passiert, dann lass uns das mal gemeinsam anschauen. Gleich TERMIN vereinbaren...
Ein weiteres Beiprodukt der Vergärung sind sogenannte Fuselalkohole. Das kannst Du Dir ähnlich vorstellen, wie bei der Weinherstellung (Fotos oben). In Deinem Bauch sind 36,5 ° - unverdaute Nahrungsmittel gären und blubbern so vor sich hin. Entwickeln Gase. Es entsteht Alkohol, Fuselalkohol. Das willst Du nicht wirklich in Deinem Bauch haben...
Diese Fuselalkohole müssen dann direkt durch Deine Leber wieder abgebaut werden. Sie haben einen ähnlichen Effekt in Deinem Körper, wie "richtiger" Alkohol, sie benebeln Deinen Kopf. Fuselalkohole können auf Dauer Deine Leber schädigen. Und das, obwohl Du noch nicht mal einen Tropfen Alkohol getrunken hast.
Jetzt verstehst Du vielleicht, warum die Art und Weise wie Du Dich ernährst, wirklich den Unterschied macht.
Was Du ohne Reue essen darfst.
GEMÜSE .............
am besten viel und täglich, bunt und abwechslungsreich
ROHKOST ...........
frische und knackige Salate; bitte tagsüber - niemals zur Nacht
FISCH ................
bevorzugt Flussfische
EIER ...................
BIO, von Hühnern aus biologischer Haltung
OBST .......................
Obst ja, bitte wenig süßes Obst; auf Gärung achten
FLEISCH ................
aus biologischer und regionaler Aufzucht, Weidetiere; maximal 2-3/Woche
Gute SPEISEÖLE .....
z.B. Leinöl, Olivenöl, Hanföl, Kürbiskernöl, Arganöl - nicht erhitzen
HÜLSENFRÜCHTE ....
nur in Maßen wegen der Blähungen
Dass Deine Nahrung möglichst regional saisonal eingekauft und BIO sein sollte, setze ich voraus. Frisch zubereitet, dies ist für viele heute wirklich eine Herausforderung. Wenn Du aber Dein Darmproblem wirklich in den Griff bekommen möchtest, dann führt daran kein Weg vorbei.
Besonders in der Umstellungsphase solltest Du wenig Obst essen, da es viel Fruchtzucker enthält und bei einem belasteten Darm zur Gärung führen kann. Liegt ein Candida - Darmpilz - vor, solltest Du zumindest während der Anti-Pilzdiät auf Obst und Trockenfrüchte verzichten.
Lass Geschmacksverstärker oder Zusatzstoffe weg. Würze mit frischen Kräutern. Dünste lieber oder gare schonen, als scharf anzubraten. Bitte bereite immer frisch zu. Noch mal aufwärmen erhöht den Histamingehalt.
Diese Nahrungsmittel bitte in Maßen essen:
KARTOFFELN ................
bevorzugt aus Bio-Anbau
REIS ..............................
am besten aus Vollkorn, vor der Zubereitung waschen
BROT .............................
ohne Hefe und glutenfrei, Sauerteigbrot
NUDELN ..........................
am besten glutenfrei und Vollkorn
MILCHPRODUKTE .........
nur Butter und Sahne verwenden; GHEE ist eine sehr verträgliche cholesterinarme Option
Was Du unbedingt meiden solltest:
Vielleicht sagst Du jetzt: Schon wieder etwas meiden! Keine Lust! Nun ja. Kannst Du machen. Ich möchte Dir hier ja auch nur aufzeigen, was Du tun kannst, um darmgesund zu essen. Die Entscheidung, wie und was Du isst, triffst ja auf jeden Fall Du. Wichtig nur, dass Du Dir über die Konsequenzen einer bestimmten Art zu Essen - zu Leben - bewusst bist.
Hier kommen die Stoffe, die Du in einer darmgesunden Ernährung auf jeden Fall meiden solltest:
ZUCKER:
Wenn Du eine Darmerkrankung hast, sollte Dein Zuckerkonsum auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Zucker ist einer der Hauptenergieträger für alle Gärungsbakterien und krankmachende Keime, Candida eingeschlossen. Verzichte daher auf alles, was Zucker enthält wie Schokolade, Kuchen, Gebäck, Eiscreme, gesüßte Getränke usw.
Bedenke: Erst durch den übermäßigen Verzehr von Zucker können sich krankmachende Keime im Darm erst so richtig vermehren und Deinen Köpre mit ihren zum Teil toxischen Stoffwechselendprodukten überschwämmen. Schädliche Bakterien lassen sich nicht abtöten sondern nur durch Nahrungsentzug - bedeutet für Dich Zuckerkarenz - zurückdrängen.
Achte beim Einkaufen genau auf die Zutatenliste, und Du wirst überrascht sein in welchen Lebensmitteln Du versteckte Zucker findest und vor allem in welchen Mengen.
MILCH:
Milch galt lange Zeit als wertvolles und nahrhaftes Lebensmittel. Wenn die Milch von Weidekühen aus Biologischer Landwirtschaft stammt und unbehandelt ist, mag das teilweise zutreffen.
Doch schauen wir uns die heutige Milchproduktion an. Die Kühe stehen im Stall statt sich auf der Weide im Tageslicht zu bewegen. Die Kühe fressen Trockenfutter und Silage statt grünem frischen Gras. Die Kühe bekommen Medikamente, damit sie unter den erschwerten Bedingungen im Stall einigermaßen gesund bleiben und Hormone, damit sie viel Milch produzieren.
Die so gewonnene Milch wird pasteurisiert und homogenisiert über mehrere Stufen, damit eventuell vorhanden Keime abgetötet werden. Dieser Prozess (das wissen leider wenige) verändert die molekulare Grundstruktur der Milch und macht sie so schwerer verdaulich.
KONSERVIERUNGSSTOFFE:
Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem sie den durch Bakterien und Hefen verursachten Verderb verzögern. MEIDE Fertigprodukte! Dosenfleisch, Dosenfisch oder Wurstwaren sind fast immer mit Konservierungsmitteln belastet.
Konservierungsstoffe hemmen in Lebensmitteln das bakterielle Wachstum. Das Gleiche machen sie aber auch in Deinem Darm. Sie hemmen das natürliche Bakterienwachstum und die Erneuerung Deiner Darmflora. Es ist praktisch unmöglich, eine gesunde Bakterienflora in Deinem Darm aufzubauen, wenn Du diese gleichzeitig immer wieder durch das Essen von Konservierungsstoffen in Deiner Nahrung schädigst. Nahezu ALLE Fast-Food-Produkte sind hochgradig konserviert.
Neuere Untersuchungen zeigen sogar, dass Konservierungsstoffe die Darmwand angreifen und durchlässig machen. (1)
Eine vollständige Deklaration der Konservierungsmittel ist vom Gesetzgeber leider nicht immer vorgeschrieben. Dies gilt z.B. wenn sie in Verbindung mit anderen Zutaten in das Nahrungsmittel gelangen.
Als Konservierungsmittel gelten alle E-Nummern zwischen E200 und E299.
NITRITE:
Nitrite in unserer Nahrung sind problematisch. R. Ziegler konnte dies in seinem Gutachten bereits im Jahre 2000 nachweisen. (2) Nitrit finden wir in dem Konservierungsstoff E250, dem sogenannten Natriumnitrit und in dem bekannten Nitritpökelsalz. Nahezu alle Wurstwaren werden mit Nitritverbindungen konserviert. Der Verzehr dieser Produkte sollte deshalb unbedingt die Ausnahme sein.
Eine Kohortenstudie 1985-2005, die 61 Studien zusammenfasste, zeigte zum Beispiel, dass eine höhere Aufnahme von Nitrosaminen und Nitriten mit einem höheren Risiko für Magenkrebs verbunden ist. (3) Andere Studien, einschließlich Meta-Analysen, Kohortenstudien und Forschungsberichte, haben ähnliche Verbindungen zwischen Natriumnitrit und Krebs gefunden und berichten, dass eine höhere Aufnahme von verarbeitetem, besonders rotem verarbeiteten, Fleisch mit einem erhöhten Risiko für Darm-, Brust- und Blasenkrebs verbunden sein kann. (4)
Bitte darauf achten, beim Grillen nur ungepökeltes Grillgut zu verwenden. Das im Nitritpökelsalz enthaltene Nitrit verbindet sich unter Hitzeeinwirkung mit dem im Fleisch enthaltenen Eiweißen zu potentiell krebserregenden Nitrosaminen.
Eine zumeist unbeachtete Quelle von Nitrit ist unser Trinkwasser. Der Zielwert sollte unter 0,001mg/l liegen. Das ist zu erfragen beim kommunalen Wasserversorger
HEFE:
Backfrische Hefeprodukte fördern die Gärung im Darm. Deshalb solltest Du sie bei Darmproblemen auch meiden. Die sind zwar mega-lecker, stiften aber eine Menge Unfrieden in Deinem Darm.
Iss hefefreies Brot oder lagere die Backwaren mindestens 2 Tage vor Verzehr.
GETREIDE:
Bei einer bestehenden Darmerkrankung ist es nicht ratsam, rohes Getreide in Form von Frischkornbrei oder Müsli zu essen. Dies verursacht Gärung und führt darüber dann letztlich wieder zur Übersäuerung.
Ich rate Dir zu gekochten Getreideprodukten (bitte auf die Verträglichkeit achten; bei Bedarf auf glutenfreies Getreide umsteigen). Ein gekochtes Porridge oder ein Getreidebrei sind leicht verdaulich und liefern Dir viel Energie zum Tagesbeginn. Weiterer Vorteil: Du hast dann schon mal was Warmes im Bauch, das tut so richtig gut, wenn die Temperaturen dann morgens eher frisch sind.
Falls Du Rezeptideen für ein leckeres und darmgesundes Frühstück brauchst, frage diese gerne per Mail oder über das Kontaktformular an.
HISTAMIN:
Ist definitiv ein Thema, welches im Zusammenhang mit Darmgesundheit erwähnt werden muss. Hier ein kurzer Abriss. Mehr dazu in einem separaten Artikel.
Histamin ist ein Gewebshormon unseres Körpers. Es fördert generell alle entzündlichen Prozesse und kann damit eine erfolgreiche Therapie blockieren.
Viele Lebensmittelfarbstoffe, Konservierungsstoffe und Medikamente können zur Histaminfreisetzung bzw. zur Schwächung des Histaminabbaus führen. Bei den Medikamenten sind es häufig Narkosemittel und freiverkäufliche Schmerz- und Rheumamittel.
Natürlich solltest Du, wenn Du ein Histamin-Thema hast, zuerst mal histaminarm essen. Langfristig wäre es natürlich ratsam, zu verstehen, warum Dein Körper so auf Histamin reagiert. Per Blutanalyse ist feststellbar, ob Du an einer Histaminintoleranz (HIT) leidest. In der Anamnese finden wir heraus, was eventuell noch hinter Deiner Symptomatik stecken kann. Und wenn Du magst, zeige ich Du, was Du tun kannst, um Deine Beschwerden zu heilen. Die Behandlung einer Histaminintoleranz bedeutet immer auch eine umfassende Behandlung des Darm und es dazugehörigen Mikrobioms. Direkt hier TERMIN vereinbaren:
Hier gibt´s Hilfe bei Darmproblemen!
Was, wenn Dein Darm Dir schon längere Zeit Probleme macht, Du vielleicht schon das eine oder andere versucht hast, aber...
Fass Mut! In den mehr als 20 Jahren in meiner Naturheilpraxis habe ich schon hunderte Darmpatienten mit Erfolg behandelt. Es braucht ein strukturiertes Herangehen, eine punktgenaue Diagnostik, ein klares Konzept und Durchhaltevermögen.
Gerne unterstütze ich Dich dabei, Deinen Darm wieder auf Vordermann zu bringen. Du weißt ja: "DARM gesund - Mensch gesund"!
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Hier kommen die gesunden FRÜHSTÜCKS-Rezepte:
(1) www.darmportal.de
(2) R. Ziegler: Gutachten zur Beurteilung der Gefährdungslage durch den Verzehr von nitrit-/nitratgepökelten Fleischwaren beim Menschen im Auftrag von Allok GmbH, München 13.10.2000
(3) Nitrosamin und verwandte Nahrungsaufnahme und Magen- und Speiseröhrenkrebsrisiko: eine systematische Überprüfung der epidemiologischen Evidenz - PubMed (nih.gov); 16665769
(4) Inzidenz von rotem und verarbeitetem Fleisch und Darmkrebs: Meta-Analyse prospektiver Studien (nih.gov) ; PubMed: PMC3108955